Who Cares? – Szenarien für eine zukunftsweisende Sorgekultur

Die Frage „Wer sorgt in Zukunft für wen?“ zu beantworten, ist keineswegs einfach. Sorgeaufgaben des täglichen Lebens gehen uns alle an. Sowohl die Sorge um uns selbst als auch die Sorge um andere bestimmen unser grundlegendes Wohlbefinden. Besondere Situationen wie die der Krankheit oder der Pflegebedürftigkeit aber auch des Lebens mit kleinen Kindern erhöht das Angewiesen-sein auf andere. Im Lichte der demografischen Veränderungen wird von einer Zunahme des Bedarfs an Sorge ausgegangen. Gleichzeitig werden Ressourcen für Sorgearbeiten eher verknappt. Wie unter diesen Bedingungen eine zukünftige Sorgekultur aussehen kann, ist daher ein drängendes gesellschaftliches Thema.

 

Es wurde untersucht, wie und unter welchen Bedingungen Sorgearbeiten in konkreten Lebenssituationen gelingen, wer daran beteiligt ist und welche Unterstützungsnetzwerke hilfreich sind. Dafür forschten Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Schultypen auf verschiedenen Wegen: Anhand von Literatur, qualitativen Interviews mit Personen, die Sorgeverantwortung tragen, und einem Erzählcafe wurden Daten erhoben. Mit Hilfe eines narrativen Zugangs wurden alltagsnahe über Erzählungen Einblicke in Sorgebeziehungen und –netzwerke gegeben und darauf aufbauend Handlungskorridore und Empfehlungen formuliert. Diese basieren auf den spezifischen Sorgeerfahrungen und Sorgeressourcen von Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund (wie etwa Geschlecht, Alter oder Herkunft) in verschiedenen Pflege-Settings (privat, ehrenamtlich, professionell).

 

Ziele

1. Schülerinnen und Schüler entwickeln über forschendes Lernen ein differenziertes Verständnis für die Bedeutung von Sorgearbeit und ihre Verteilung in unterschiedlichen Sorge-Netzwerken.

 

2. Schülerinnen und Schüler erproben Methoden der qualitativen Sozialforschung im Rahmen eines transdisziplinären Forschungsansatzes und sammeln Erfahrungen mit neuen Formen der Wissensgenerierung zu sozialen Fragestellungen.

 

3. Innovative Perspektiven für eine lebensweltnahe und zukunftsweisende Sorgekultur werden in enger Zusammenarbeit zwischen Schülerinnen und Schülern, Lehrenden, Expertinnen und Experten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entwickelt.

 

Beteiligte Schulen

Schule für Sozialbetreuungsberufe, Caritas Ausbildungszentrum, Wien

Wiedner Gymnasium, Sir Karl Popper Schule, Wien

 

Wissenschaftliche Kooperationspartner

Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Universität Wien

 

Partner aus Wirtschaft und Gesellschaft

Arbeiterkammer Wien

Interessengemeinschaft pflegende Angehörige Name, Wien

 

Projektleitung

Assoz. Prof. Dr. Elisabeth Reitinger

Institut für Palliative Care und OrganisationsEthik
Alpen-Adria Universität Klagenfurt-Wien-Graz
Schottenfeldgasse 29/4, 1070 Wien
Tel: +43/1/5224000-103

elisabeth.reitinger@aau.at

http://www.uni-klu.ac.at/pallorg

Das Projekt wird im Rahmen des Sparkling Science Programms des Bundesministeriums für Wissenschaft Forschung und Wirtschaft gefördert.

 

Laufzeit

Dezember 2014 – 31. März 2017

 

 Die öffentliche Abschlussveranstaltung fand am 7. Oktober 2016 im Palais Harrach statt.